Eine BU-Absicherung ist unverzichtbar und auch bezahlbar. Die Auswahl an leistungsfähigen BU-Tarifen ist so gut wie nie zuvor. Cash. sprach mit Michael Franke, Geschäftsführer von Franke und Bornberg, über die Zurückhaltung der Verbraucher und die vermeintliche Leistungsverweigerung der Versicherer.
Cash.: Sind Frauen und Männer, was die Höhe der möglichen BU-Rente betrifft, richtig abgesichert?
Franke: Aus der Statistik der gesetzlichen Rentenversicherung wissen wir: Die durchschnittliche Erwerbsminde rungsrente beträgt im Neuzugang für Männer 782 Euro im Monat und für Frauen 751 Euro.
Leider differenziert der Gesamtverband der deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) in seinen veröffentlichten Zahlen nicht nach Ge schlecht. Nach seinen Informationen liegt die durchschnittliche versicherte Rente gerade einmal bei 1.000 Euro im Monat (SBU/SEU).
Das ist schlichtweg zu wenig. Ob Mann oder Frau, spielt angesichts dieser Beträge auch keine Rolle mehr. Im Rahmen unserer Leistungsfallprüfungen beobachten wir aber einen moderaten Aufwärtstrend.
Sie haben vergangenes Jahr erneut eine BU-Leistungsstudie durchgeführt: Was waren die wichtigsten Erkenntnisse?
Erst bei der Leistungsprüfung schlägt die Stunde der Wahrheit. Hier zeigt sich, ob und wie der Versicherer sein Leistungsversprechen hält. Die gute Nachricht: Der Trend zu kürzeren Bearbeitungsdauern hält an.
Im Jahr 2016 brauchten die von uns befragten Unternehmen im Durchschnitt 156 Tage (Vorjahr 161 Tage) bis zu ihrer Entscheidung. Lagen alle Unterlagen vor, haben die Versicherer sogar innerhalb von drei Wochen entschieden.
Ebenfalls positiv: Unsere Stichproben vor Ort haben keine Hinweise auf systematische Verzögerung oder Leistungsverweigerung ergeben. Einziger Wermutstropfen: Noch immer stellen sich zu wenige Unternehmen unserer Untersuchung.
Und dass, obwohl mittlerweile jedem klar sein sollte, wie wichtig der Umgang mit dem Kunden im Leistungsfall für die Reputation der Brache ist und dass nur eine eingehende Prüfung des Unternehmens vor Ort die Glaubwürdigkeit veröffentlichter Statistiken sicherstellt.
Seite zwei: Bedeutung der Prozessquote