Ist die Zukunft der Versicherungsbranche rein „akustisch“? Diese Frage beantwortet auf dem Digital Day 2019 von Cash. Marko Petersohn von As im Ärmel. Zum selben Thema konnten die Leser von Cash.Online schon vor kurzem einen Gastbeitrag von Petersohn lesen:
„Wer versendet mindestens 50 Prozent seiner Nachrichten als Sprachnachrichten?“ – Das war die Frage, die ich letzten Oktober Studenten stellte, als wir über Messenger in unserer Kultur redeten.
Von 36 Studenten stimmten 36 der Aussage zu. Von diesem unerwartet eindeutigen Ergebnis erzählte ich einer Bekannten. Sie ist Gymnasiallehrerin und war nicht im Geringsten überrascht, da sie tagtäglich sieht, wie ihre Schüler Sprachnachrichten verschicken und erhalten.
Im Zuge dessen erzählte sie mir die folgende Beobachtung. Im vergangenen Schuljahr stellte sie Siebtklässlern eine Rechercheaufgabe. Dass einige die Sprachfunktion von Google nutzten, um Antworten zu finden, war dabei nicht der Rede wert.
Das ist bei einem zunehmenden Anteil der Schüler Normalität. Das wirklich Bemerkenswerte war, dass sich eine Gruppe die Webseiten der Suchergebnisse vorlesen ließ und so zu den richtigen Antworten kam.
Intuitiv und selbstverständlich
Man kann es jetzt schade, schlecht oder ungeheuerlich finden, aber das ändert nichts an der Tatsache, dass die Schüler ihre Rechercheaufgabe lösten, ohne zu schreiben oder zu lesen.
Wie intuitiv und selbstverständlich dieser Weg ist, konnte ich vor geraumer Zeit bei meinem Vater feststellen. Er ist Mitte 60 und hatte nie viel übrig für das Internet. Sowas brauchte er seiner Meinung nach nicht.
Seit vier Jahren besitzt er nun ein Smartphone, mit dem er hauptsächlich telefoniert. Gelegentlich nutzt er es aber auch, um beispielsweise die Öffnungszeiten von Restaurants herauszufinden. Dafür fragt er Google und lässt sich die Antworten sagen.
Als ich überrascht feststellte, dass er die Sprachsuche nutzt und fragte wer ihm das zeigte und warum er es macht, war seine Antwort: „Das musste mir keiner zeigen, das sieht man doch, dass man auf das Mikrofon drücken muss. Und wenn ich das alles eintippe, brauch ich meine Brille und die Buchstaben findet man sowieso so schwer und dann noch auf dem kleinen Bildschirm lesen. Da rede ich lieber, das geht einfacher und schneller.“
Seite zwei: Wandel schon in vollem Gange