„Dieses Jahr machen wir eine Weltreise, nächstes Jahr fahren wir woanders hin“. Beschreibt der alte Kalauer den künftigen Ruhestand der Generation 50+? Oder gibt es zwischen Golfplatz und Gourmettempel andere Wünsche zu Kapitalanlage und Vermögensmanagement? Welche Anlageformen sich für wen auch im höheren Alter eignen beschreibt Thorsten Saal, Bereichsleiter Mathematik bei Morgen & Morgen. Soll ein größerer Betrag wieder angelegt werden, wie aus Kapitalauszahlung oder Erbschaft, eignet sich eine Sofortrente gegen Einmalbeitrag. Die Anleger erhalten nach Vertragsabschluss eine monatliche lebenslange Auszahlung. Muss die Rentenzahlung nicht gleich beginnen, empfiehlt sich eine Rente gegen Einmalbeitrag mit Aufschubzeit, als Rürup- oder Privatrente. Der Beitrag ist sofort zu zahlen, das Guthaben wird bis zum Rentenzahlungsbeginn angelegt und vermehrt sich durch die Anlagerendite.
Die Rürup-Rente (=Basisrente) ist besonders für ältere Anleger geeignet, die eine größere Summe anlegen und zudem von hohen Steuerersparnissen profitieren möchten. Die eingezahlten Beiträge rentieren sich steuerlich vor allem für gutverdienende Selbstständige und Freiberufler – insbesondere, wenn sie nicht in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlen und auch sonst keine sichere Altersvorsorge haben. Sie können so innerhalb weniger Jahre eine ausreichende Rente aufbauen. Eine private Rentenversicherung gegen laufenden Beitrag lohnt sich vor allem dann, wenn der Anleger noch ein paar Jahre in die Versicherung einzahlt.
Aber Vorsicht: Fondsgebundene Versicherungen ohne Garantien und sehr volatilen Aktienfonds bergen wegen des kur- zen Anlagezeitraums ein hohes Risiko einer Negativrendite. Schließlich gibt es noch die betriebliche Altersvorsorge. Dabei zahlt der Arbeitnehmer die Beiträge, der Arbeitgeber nichts oder nur einen kleinen Teil. Bei Neuverträgen ab 2019 ist der Arbeitgeber verpflichtet, den Mitarbeiterbeitrag mit 15 Prozent zu bezuschussen.
Die Kombination aus lebenslangem Einkommen und guten Erträgen spricht für die moderne Fondspolice
Viele Versicherer haben mittlerweile die Zielgruppe Best Ager erkannt, wie Canada Life, Standard Life, die Ideal Versicherung und die Nürnberger. „Ruhestandsplanung bedeutet, sich ein lebenslanges Einkommen zu schaffen. Und das kann nur eine Rentenversicherung!”, sagt Markus Drews, Managing Director Canada Life Europe. Andere Geldanlagen wie Investmentfonds „pur“ und Entnahmepläne könne man für bestimmte Zwecke oder Konsumwünsche nutzen. Besagte Weltreise oder das Oldtimer Cabrio sind also hier zu sehen. Nur die Rentenversicherung sorgt dafür, dass man wirklich solange man lebt finanziell gut versorgt ist.
Dafür muss die Anlagestrategie einer Rentenversicherung genug Erträge abwerfen. Diese Kombination aus lebenslangem Einkommen und guten Erträgen spreche für die moderne Fondspolice, die den Kunden viel Freiheit gibt, um das Sparen zu gestalten. Mit den Fondskombinationen von Canada Life können Garantie- und Renditechancen ausgelotet und individuelle Schwerpunkte gesetzt werden. Der Unitised-With-Profits (UWP)- Fonds sorgt beispielsweise für Garantien zum Rentenbeginn, und als starke Renditekomponente bietet der Versicherer Fonds mit Nachhaltigkeitsschwerpunkten an. Auch Standard Life und Nürnberger empfehlen Fondspolicen. Laut Christian Nuschele, Head of Sales & Marketing bei Standard Life, bieten sie alles, was 50+-Kunden bei der Vorsorgeplanung besonders wichtig ist: lebensbegleitend renditeorientiert zu investieren, damit das Vermögen nicht durch Niedrigzins und Inflation abschmilzt, höchstmögliche Flexibilität bei Anpassungen der Kapitalanlage oder Veränderungen der persönlichen Lebenssituation und darüber hinaus noch Absicherung der Angehörigen und Vermögensübertragung an die nachfolgende Generation. Für die Nürnberger erläutert Pressesprecher Matthias Schenk die Vorteile: Kunden können ihren Tarif jederzeit anpassen, beispielsweise bei einem erhöhten Garantiebedürfnis.
Gleichzeitig kann durch Vorverlegung des Rentenbeginns oder durch steueroptimierte Entnahmen ein gewünschter Liquiditätszufluss sichergestellt werden. Der Kunde kann bis zum 84. Lebensjahr in der investmentorientierten Anlagephase bleiben, auch kombiniert mit einer „konventionellen“ Anlage im Deckungsstock der Nürnberger. Es ist auch möglich, in der Rentenphase für eine bestimmte Zeit mehr Liquidität zur Verfügung zu haben.
Weiterhin eignet sich die Fondsgebundene Versicherung gut zur Wiederanlage, mit einer Mindestlaufzeit von fünf Jahren. Eine weitere Investmentanlage bietet das „Portfolio Nachhaltigkeit“ als nachhaltige Vermögensverwaltung mit niedrigen Kosten (aktuell ca. 0,5 % Fondskosten). „Unsere Fondsgebundene Rentenversicherung NFX eignet sich für alle Zielgruppen, weil der
Tarif wegen seiner hohen Flexibilität nahezu alle Kundenwünsche erfüllen kann“, unterstreicht Schenk. Standard Life hat mit „Weit-Blick“ eine Fondspolice für die Zielgruppe 50+. Die Lebensversicherung kann bis zum Endalter 100 abgeschlossen werden, daher können die Kunden lebensbegleitend renditeorientiert investieren. „Dafür bieten wir eine hochwertige, vorselektierte Fondspalette, die für jeden Anlegertypen die passende Lösung bietet“, so Nuschele. Ein automatisierter Auszahlplan ermöglicht es dem Kunden, bestehende Rentenzahlungen planbar aufzustocken und den Lebensstandard auch in der Ruhestandsphase aufrecht zu erhalten. Für höchste Flexibilität sind darüber hinaus auch Teilauszahlungen bzw. Zuzahlungen möglich. Vielen Kunden wollen neben der eigenen Absicherung auch an die nachfolgende Generation denken. Zur steueroptimierten Übertragung von Vermögen gibt es die Familien-Option.
Bei Fondspolicen gibt es häufig Varianten, die sich in renditeorientiert, ausgewogen und sicherheitsorientiert gliedern
Canada Life empfiehlt der Generation 50+ die „Garantie Investment Rente”. Als Sofortrente oder aufgeschobene Rente ermöglicht sie eine starke lebenslange Rente, die sich bei guter Fondsperformance noch steigern kann. Es gibt die Profile renditeorientiert, ausgewogen und sicherheitsorientiert. Kunden können beliebig kostenfrei Geld entnehmen. Weitere Möglichkeiten sind der „Flexible Kapitalplan” und die private Rentenversicherung „Generation private“. Beide Produkte eignen sich zur Wiederanlage eines größeren Betrags. 30 namhafte Fonds stehen zur Wahl. Für die Übergangsphase zur Rente kann der Kunde Teile des Kapitals entnehmen oder sich als Rente auszahlen lassen. Auch die Nürnberger bietet eine sofortbeginnende Rentenversicherung optional mit Verfügungsoption oder Hinterbliebenenabsicherung, „wenn es einmal schnell gehen muss”. Hier kann der Kunde wahlweise nach einer Mindestlaufzeit von drei Jahren wieder über das Restkapital verfügen (Stichwort: Schicksalsschlag, Hauskauf …), oder nach seinem Tod die Rentenzahlung an einen Hinterbliebenen weiterleiten.
Nicht auf Fondspolicen setzt die die Ideal Versicherung. „Unsere klare Empfehlung ist ( ) die Ideal UniversalLife – im Kern eine klassische Rentenpolice und damit per se zur Absicherung der Langlebigkeit perfekt geeignet. Flexible Entnahmemöglichkeiten – sogar in der Rentenphase – garantieren Liquidität zu jeder Zeit“, sagt Maximilian Beck, Vorstand Operations/IT der Ideal Versicherungsgruppe. Beck betont, dass die Vorsorge- bzw. Ruhestandsplanung generell früher beginnen sollte als mit 50+, da natürlich die Renditen umso geringer sind, je kürzer angespart wird, insbesondere im klassischen Bereich. Auch ohne frühzeitige Vorsorge sei der Vermögensaufbau für 50- bis 64-jährige wichtig. Frei gewordenes Kapital sollte man für die Altersvorsorge nutzen. Ideal UniversalLife bietet hier bei voller Flexibilität und transparenter Kostenkontrolle eine sichere Anlage mit der höchsten Überschussbeteiligung am Markt und einer laufenden Verzinsung von aktuell 3,0 Prozent, kombiniert mit einem Treuebonus. Als Produktergänzung können die Altersrisiken Tod und Pflege abgesichert werden. Produkte für den Ruhestand sollten umso weniger risikobelastet sein, je weniger Zeit zum Ansparen bleibt. Viele Ratings, wie aktuell die Assekurata, bescheinigen Ideal eine Finanzkraft, die die Beitragsrenditen auch im Vergleich zu Indexpolicen sehr gut abschneiden lasse.
Die größte Herausforderung für Kunden der Generation 50plus sei, das Produkt mit der passenden Chance-Risiko-Neigung zu finden
Wie wirken sich selbstgenutzte Immobilien und Rentenansprüche auf das Vermögensmanagement aus? Laut Ideal solle sich der Kunde fragen, ob das Geld lediglich der Sicherheit dienen soll oder ob das Vermögen für den Ruhestand verzehrt werden kann. Dann könne man zum Beispiel auch über eine Verrentung der Immobilie nachdenken. Weiterhin sei wichtig, wieviel laufende Liquidität gewünscht sei oder ob das Geld später vererbt werden solle. „Zur finanziellen Absicherung der Ruhestandsphase empfehlen wir unbedingt eine gute Pflegevorsorge, am besten in Form einer Pflegerente“, so Beck. Bei der Nürnberger kann die selbstgenutzte Immobilie in einer individuellen, IT-gestützten Bedarfsanalyse der Versorgungslücke vor der Beratung berücksichtigt werden. Laut Drews von Canada Life muss die private Altersvorsorge großzügig genug geplant werden mit ertragreichen Anlageklassen wie Sachwerten: „Denn Barwert-Rechner zeigen, dass bei der Gesetzlichen Rentenversicherung weniger rauskommt, als heute auf dem Zettel steht“. Bei Immobilien seien die Rahmenbedingungen genau zu prüfen, wie Barrierefreiheit und Verkehrsanbindung. Sie verursache auch Kosten, ihr Wert könne erheblich schwanken. Standard Life zieht für die Empfehlung alle vorhandenen Vermögenswerte mit ein. Kunden hätten oft sehr viele konservative Garantieprodukte. Nuschele: „Aus meiner Sicht macht es daher Sinn, ein renditeorientiertes Produkt in das Ruhestandsportfolio zu ergänzen ( )“.
Morgen & Morgen bestätigt, dass Ü50-er bei allen Versicherern am Markt eine der genannten Optionen mit sicheren, flexiblen und renditestarken Produkten abschließen können. Knackpunkt sei, das Produkt zu finden, dass zur Chance-Risiko-Neigung passe. Mit der Software M&M Rendite Index können Altersvorsorgeprodukte über alle drei Schichten transparent, neutral und aussagekräftig verglichen werden. Ausbaufähig ist nach einer aktuellen Studie von KPMG und V.E.R.S Leipzig ganzheitliches Ruhestandsmanagement über die finanziellen Aspekte hinaus. Wie bei Cyber werden Kooperationen erforderlich sein. Wer sich hier als Versicherer profilieren kann, dem winkt gutes Geschäft (aus dem Oldtimer-Cabrio).
Autorin Silvia Fischer ist Diplom-Betriebswirtin und Journalistin (FJS).