G-REITs: Warten auf den zündenden Funken

Der Zentrale Immobilien Ausschuss ZIA, der sich als Verband für die Belange der Branche einsetzen will, sieht „die allgemeine Verfassung der Kapitalmärkte“ als Hemmschuh. „Sobald diese sich wieder positiv entwickeln und einige Schwächen abgebaut sind, kann der REIT durchstarten“, glaubt Geschäftsführer Axel von Goldbeck.

Immobilienaktien im Allgemeinen und REITs im Besonderen leiden derzeit noch immer unter Abschlägen des Aktien- zum Nettovermögenswert in Höhe von 30 Prozent und mehr – trotz jüngster Stabilisierung des Börsenumfelds. Inzwischen haben sich die Discounts auf die Net Asset Values (NAV) teilweise zwar reduziert, sind aber im Schnitt immer noch (zu) hoch, so der Branchentenor.

Schaich setzt darauf, dass ein „besseres Kapitalmarktumfeld die Nachfrage nach Aktien von REITs belebt“. Er prophezeit: „Deutschland wird bald eine nennenswert größere Anzahl von REITs notiert sehen und auch die Marktkapitalisierung in diesem Segment dürfte nachhaltig steigen – der Schlüssel für die erfolgreiche Nutzung der internationalen Kapitalmärkte.“

Marktchancen für eigenkapitalstarke Investoren

Eine Gesundung des Umfelds vorausgesetzt, sind es die Immobilienmärkte selbst, die derzeit Investitionschancen für eigenkapitalstarke Anleger bieten. REITs zählen dazu. Sie haben die gesetzliche Auflage einer Unterlegung des unbeweglichen Vermögens mit 45 Prozent Eigenkapital. Tatsächlich sind die Einstiegspreise für gewerbliche Immobilien vielerorts gesunken.

Rüdiger Mrotzek, Hamborner
Rüdiger Mrotzek, Hamborner

Doch sind bei weitem nicht alle Gesellschaften so reich mit Eigenkapital gesegnet, um die Gelegenheit nutzen zu können. „Unsere Eigenkapitalquote erlaubt es uns zunächst zu investieren, ohne den Kapitalmarkt in Anspruch nehmen zu müssen. Für weiteres Wachstum sind dann allerdings auch Kapitalerhöhungen notwendig“, sagt Rüdiger Mrotzek, Vorstand der Immobilien-AG Hamborner. Die Duisburger sind einer der G-REIT-Aspiranten im Vor-Status.

Noch führen Immobilienaktien und vor allem REITs in Anlegerportfolios eher ein Schattendasein. Die Frage nach der Eignung des Anlagevehikels für den Privatinvestor wird von der Branche durchweg bejaht. Das REIT-Gesetz gibt den Rahmen vor: die börsennotierten AGs halten und bewirtschaften Immobilien (Wohnimmobilien, die vor 2007 gebaut wurden, dürfen bis dato kein Teil des Portfolios sein).

Diskussion um die Rahmenbedingungen

Die sogenannte Exit-Tax erlaubt es Unternehmen derzeit, ihren Immobilienbestand noch bis Januar 2010 steuerbegünstigt in einen REIT einzubringen. REITs müssen 90 Prozent der Gewinne als Dividende an die Aktionäre ausschütten. Die Steuerlast trägt der Anleger. Er versteuert zum pauschalen Abgeltungssteuersatz von 25 Prozent plus Solidaritätszuschlag und Kirchensteuer. REITs bieten hohe Investitionsquoten und tägliche Handelbarkeit zum Preis von Volatilität.

Lesen Sie hier das Interview mit Professor Dr. Heinz Rehkugler

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