Die Halver-Kolumne: Schlacht um die Eurozone!

Euroland muss nämlich seine unklare Gänseblümchen-Politik – retten wir die Eurozone nachhaltig oder machen wir weiter auf Zeitgewinn – beenden. Dazu gehört einerseits, endlich die finanzpolitischen Irrfahrten Griechenlands mit einem kontrollierten Euro-Austritt und anschließend cleveren Auffanglösungen für Banken zu beenden. Andererseits muss die Europäische Fiskalunion mit Sanktionsknuten für reformrenitente Länder konsequent fortgesetzt werden.

Euroland muss die Gänseblümchen-Politik beenden

Doch damit nicht genug: Bella Italia muss seine Zabaglione-weiche Steuereintreibung durch knallharte Inkassomethoden ersetzen. In Italien – so mein Lieblings-Italiener – findet sich unter jedem Stein Steuergeld.

Die Benchmark, wie man Krisenmanagement betreiben sollte, ist die EZB, sozusagen der Fels von Gibraltar. Mit ihrer beherzten unkonventionellen Liquiditätspolitik mag sie zwar nicht die Herzen der Stabilitätsanhänger erwärmen. Zumindest aber kommen mit ihrem geldpolitischen Antibiotikum die wirklich wichtigen Euro-Länder Spanien und Italien nicht unter die Finanz-Räder.

Die EZB kauft ihnen die nötige Zeit, damit sie germanische Reformen durchführen können. Deren Ingang- und Umsetzung wiederum ist die große Aufgabe der Euro-Politik.

Und genau dann haben wir eine stabile Perspektive für die Eurozone, an der sich die Spekulanten ihre Zähne eher ausbeißen als an einer Finanztransaktionssteuer. Nach Wiedererstarken der Eurozone wird man sich dann anschließend dem Thema Finanzmarkt und Transaktionen – auf Augenhöhe mit den Angeln und Sachsen – widmen können.

Robert Halver leitet die Kapitalmarktanalyse bei der Baader Bank. Mit Wertpapieranalyse und Anlagestrategien beschäftigt er sich seit Abschluss seines betriebswirtschaftlichen Studiums 1990. Halver verfügt über langjährige Erfahrung als Kapitalmarkt- und Börsenkommentator und ist durch regelmäßige Medienauftritte bei Fernseh- und Radiostationen, auf Fachveranstaltungen und Anlegermessen sowie durch Fachpublikationen präsent.


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Foto: Baader Bank

 

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